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[❦005] Portal Fantasy und Isekai | Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Hallo Bücherwurm,


sei willkommen in den fernen magischen Welten, die wir heute erkunden werden!

Stell dir vor, du findest eine alte, verstaubte Tür in deinem Keller und beim Öffnen stolperst du in ein Reich voller Drachen, Zauberer und sprechender Tiere. Oder vielleicht wirst du von einem Bus überfahren und erwachst in einem fremden Land mit besonderen Kräften und einer Mission, die Welt zu retten?


Auch wenn beides sehr ähnlich klingt, verstecken sich hier zwei unterschiedliche Genre und tolle und kreative Geschichten. Doch weil nicht alle wissen um was es sich bei Portal Fantasy und Isekai handelt und was sich hinter diesen Wörtern verbirgt, sprechen wir heute mal ganz ausführlich darüber.


Diese beiden Genres haben nämlich mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick denkt, aber sie sind auch so verschieden wie Tag und Nacht. Lass uns also gemeinsam in die tiefen Gewässer dieser faszinierenden Genres eintauchen und herausfinden, worum es sich dabei handelt.




Dystopische Welt

Kapitel 1 - Was ist ein Buchgenre und warum ist es wichtig?

Ein Buchgenre ist wie ein Etikett auf einem Marmeladenglas: Es sagt dir, was dich erwartet, ohne dass du das Glas öffnen musst. In der Welt der Bücher hilft uns das Genre, die Geschichten zu finden, die uns am meisten ansprechen.

Aber warum ist es so wichtig, diese Etiketten zu haben? Nun, stell dir vor, du hast Appetit auf einen spannenden Thriller und greifst nach einem Buch, das sich als romantische Schnulze entpuppt. Enttäuschung ist vorprogrammiert und für Autor*innen hagelt es schlechte Rezensionen, weil der Leser nicht bekommen hat, worauf er sich eingestellt hat.


In der Literatur sind Beispiele für Genres:

  • Science-Fiction: Geschichten, die auf wissenschaftlichen oder technologischen Konzepten basieren und oft in der Zukunft spielen.

  • Fantasy: Erzählungen, die Magie und übernatürliche Elemente in imaginären Welten beinhalten.

  • Krimi: Geschichten, die sich um Verbrechen, Ermittlungen und die Lösung von Mysterien und Verbrechen drehen.



Was sind Untergenre und wie unterscheiden sie sich von Genre?

Ein Untergenre ist eine spezifischere Kategorie innerhalb eines Genres. Es teilt viele der Merkmale des übergeordneten Genres, hat aber zusätzliche, oft detailliertere Merkmale, die es von anderen Werken innerhalb desselben Genres unterscheiden. Sie bieten eine noch präzisere Möglichkeit, Werke zu kategorisieren und zu beschreiben, wodurch Leser oder Zuschauer genau das finden können, was ihren spezifischen Interessen entspricht.


Hier einige Beispiele für Untergenres:

  • Science-Fiction:

  • Cyberpunk: Futuristische Geschichten mit Schwerpunkt auf Computertechnologie und dystopischen Gesellschaften (z.B. "Neuromancer" von William Gibson).

  • Space Opera: Abenteuerliche Geschichten, die im Weltraum spielen und oft epische Konflikte und exotische Welten beinhalten (z.B. "Star Wars").

  • Fantasy:

  • High Fantasy: Geschichten, die in detailliert ausgearbeiteten, oft mittelalterlich anmutenden Welten spielen, mit umfangreicher Magie und epischen Schlachten (z.B. "Der Herr der Ringe" von J.R.R. Tolkien).

  • Urban Fantasy: Erzählungen, die magische und übernatürliche Elemente in moderne städtische Umgebungen integrieren (z.B. "Die Chroniken der Unterwelt" von Cassandra Clare).

  • Krimi:

  • Polizeikrimi: Geschichten, die sich auf die Arbeit der Polizei und deren Ermittlungen konzentrieren (z.B. "Die Kinder von Bahnhof Zoo" von Christiane F.).

  • Psychothriller: Erzählungen, die psychologische Spannung und oft komplexe Charakterstudien beinhalten (z.B. "Das Schweigen der Lämmer" von Thomas Harris).


Die Anzahl der Untergenre in der Literatur und anderen Medien kann nahezu unbegrenzt sein, da sie sich ständig weiterentwickeln und neue Unterkategorien entstehen. Wenn du also das Gefühl hast, dass dein Buch in kein bereits bestehendes Genre passt, macht das nichts, dann definierst du eben ein völlig neues!


Durch das Verständnis der Unterschiede zwischen Genre und Untergenre können Autor, Kritiker und Leser präziser über Werke sprechen und diskutieren, was die Entdeckung und das Verständnis neuer Geschichten erleichtert. Aber auch für Autoren erleichtert es z.B. die Suche nach einem Verlag oder Dienstleistern, wie Lektorate und Cover Artists.


Und besonders im Buchhandel ist eine klare Definierung von entscheidender Bedeutung. Ohne klare Genredefinitionen wäre der Besuch einer Buchhandlung wie eine Schatzsuche ohne Karte – aufregend, aber letztendlich frustrierend. Deshalb ist es aber gerade für Autor*innen mit Werken die zwischen zwei Genre liegen oft schwerer, in einer Buchhandlung ausgestellt zu werden.


 

Kapitel 2 - Was ist Portal Fantasy?

Bei Portal Fantasy handelt es sich um Geschichten, in denen Menschen, durch ein Portal oder einen anderen magischen Übergang in eine völlig fremde und oft fantastische Welt gelangen. Das Portal kann alles sein: ein unscheinbarer Kleiderschrank, ein geheimnisvoller Spiegel oder sogar ein harmlos wirkendes Gemälde.


Das Besondere an Portal Fantasy ist die Mischung aus Alltagsleben und magischen Abenteuern. Diese Geschichten faszinieren uns, weil sie die Grenze zwischen unserer vertrauten Realität und einer Welt voller Wunder und Möglichkeiten verwischen. Sie bieten eine perfekte Flucht aus dem Alltag – wer träumt nicht davon, aus der langweiligen Bürostube in ein Abenteuerland zu fliehen?


Stell dir vor, du müsstest plötzlich deine Schulaufgaben gegen das Retten einer ganzen Welt eintauschen. Mathehausaufgaben? Nein, danke! Lieber ein Schwert schwingen und gegen böse Hexen kämpfen! Und das Beste daran? Am Ende kehren die Helden meistens in ihre eigene Welt zurück, oft weiser und mit einem Schatz an Geschichten, die sie ihren ungläubigen Freunden erzählen können.


Junge steigt in einen Schrank
Generiert mir imgflip.com

Bekannte Beispiele sind C.S. Lewis' "Die Chroniken von Narnia", wo die Pevensie-Geschwister durch einen Kleiderschrank in das magische Land Narnia gelangen, und Michael Endes "Die unendliche Geschichte", in der Bastian durch das Lesen eines Buches in das Reich von Phantásien eintaucht.


Ein weiteres charmantes und beliebtes Beispiel ist „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll, wo Alice durch ein Kaninchenloch in eine wunderbar verrückte Welt voller skurriler Charaktere fällt. Plötzlich sind Hutmacher, die dauerhafte Teepartys feiern, und grinsende Kater, die philosophische Weisheiten von sich geben, Teil ihrer neuen Realität.


 

Kapitel 3 - Was ist Isekai?

Isekai – das klingt erstmal wie der Name eines exotischen Gerichts oder einer geheimen Kampfsporttechnik, ist aber tatsächlich ein faszinierendes Genre der japanischen Popkultur. Stell dir vor, du gehst wie gewohnt zur Arbeit, stirbst dabei plötzlich und im nächsten Moment wachst du in einer völlig neuen Welt voller Magie und Abenteuer auf. Willkommen in der verrückten Welt des Isekai!


Das Wort „Isekai“ bedeutet wörtlich „andere Welt“, und genau darum geht es: Normalos wie du und ich werden aus ihrer schnöden Alltagswelt gerissen und finden sich z.B. in einem Paralleluniversum wieder. Diese unfreiwilligen Helden erleben epische Abenteuer, kämpfen gegen böse Mächte, und entdecken oft verborgene Kräfte in sich selbst – wie der Typ, der bei einem Karaoke-Abend plötzlich feststellt, dass er die Stimme eines Engels hat. Nur, dass in Isekai-Welten diese Kräfte tatsächlich nützlich sind.


Der besondere Reiz von Isekai liegt in seiner Vielfalt. Man weiß nie, wie der Protagonist in die neue Welt gelangt: durch magische Portale, Beschwörungen, oder die klassische, wenn auch unglückliche, Reinkarnation nach einem Verkehrsunfall (Truck-kun, der fiese Lastwagen, hat schon viele Heldenkarrieren gestartet). Und die neuen Welten? Sie könnten alles Mögliche beinhalten – von traditionellen Fantasy-Königreichen mit Drachen und Zauberern bis hin zu Hightech-Zivilisationen oder sogar Gaming-Welten.


Truck bringt Protagonisten in andere Welten
Das Bild stammt von Pinterest: https://www.pinterest.de/pin/987414287028721756/

Das Genre bedient sich oft humorvoller, manchmal skurriler Elemente und lässt die Charaktere oft auf die lustigsten und unerwartetsten Weisen scheitern und triumphieren. Es ist diese Mischung aus Abenteuer, Humor und oft tiefgründigen, emotionalen Momenten, die Isekai so unwiderstehlich macht. Deshalb hat das Genre in Japan bereits seit einigen Jahren einen absoluten Hype und die Anime und Manga Adaptionen spießen förmlich aus jeder Ritze.


Das aktuell bekannteste Beispiel aus dem Genre dürfte wohl „Sword Art Online“ sein. Hier landen die Spieler eines virtuellen Reality-Spiels plötzlich in einer Welt, in der der Game Over-Bildschirm ihr tatsächliches Ableben bedeutet. Kein Druck, oder?

Oder auch „Re – Starting Life in Another World“, in dem unser Held Subaru Natsuki beim Einkaufen von Instant-Nudeln in eine fremde Welt katapultiert wird. Klar, wer hätte nicht schon mal darüber nachgedacht, dass der Gang zum Supermarkt lebensverändernd sein könnte?


Mein eigenes Highlight der Isekai Werke ist aber "Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt", die es mittlerweile als Light Novel, Manga und als Anime gibt. Dabei wird der einfache Büroangestellte Satoru Mikami auf offener Straße abgestochen. Während er stirbt, spricht eine seltsame Computerstimme mit ihm und als er wieder erwacht, steckt er in einem Schleimkörper. Sein Weg von einem einfach Schleim zu einem Dämonenkönig ist so humorvoll und gespickt mit fantastischen Charaktere, dass es quasi nie langweilig wird. Auch nicht beim lesen, der 21 Bände der Light Novel!


 

Kapitel 4 - Gemeinsamkeiten von Portal Fantasy und Isekai

Sowohl Portal Fantasy als auch Isekai basieren auf dem faszinierenden Konzept des Übergangs von unserer normalen Welt in ein fantastisches Universum. Ob du durch einen Kleiderschrank in ein magisches Land stolperst oder nach einem tödlichen Unfall in einer anderen Dimension wiedergeboren wirst – der Kern beider Genres ist der plötzliche Tapetenwechsel, der die Protagonisten und damit auch die Leser in eine Welt voller Abenteuer und Magie entführt.


In beiden Genres finden sich unsere Helden in unbekannten, oft gefährlichen und gleichzeitig unglaublich faszinierenden Umgebungen wieder. Hier müssen sie sich neuen Herausforderungen stellen, wachsen über sich hinaus und entdecken oft verborgene Kräfte oder Fähigkeiten – ein bisschen wie bei einem Rollenspiel, nur ohne den Game-Over-Bildschirm (zumindest meistens). Wenn wir sogar noch einen Schritt weiter gehen, können wir sogar den Haken zu LitRPGs schlagen. Was das jetzt wieder ist, erfährst du am Ende des Kapitels :D





Ein weiterer Punkt, in dem sich Portal Fantasy und Isekai ähneln, ist der Eskapismus (Realitätsflucht). Wer möchte nicht hin und wieder der langweiligen Realität entfliehen und in eine Welt eintauchen, in der Magie existiert. Diese Geschichten bieten genau das: eine Flucht aus dem Alltag und die Möglichkeit, in einer Welt voller Wunder und Abenteuer zu versinken. Aber eben nicht mit einer Figur, die ohnehin schon aus einer anderen Welt kommt. Nein, wir begleitet jemanden, der wie wir ist - ein normaler Mensch, vielleicht sogar ein Nerd, mit einem ähnlichen Leben wie wir eines führen. Und seien wir ehrlich – wer würde nicht lieber gegen Drachen kämpfen als die Steuererklärung machen?


Was die Wirkung auf die Geschichten angeht, bieten beide Genres eine wunderbare Leinwand für epische Erzählungen. Der Wechsel in eine andere Welt erlaubt es den Autoren, alles zu tun, was in unserer Realität unmöglich wäre. Es gibt keine Grenzen, nur unendliche Möglichkeiten, solange sie in das Worldbuilding passen. Das ermöglicht eine kreative Freiheit, die sowohl Leser als auch Autoren begeistert. Zumal es zu ganz eigenen Twists führt, wenn ein Charakter aus einer anderen Welt stammt.


Was ist ein LitRPG?

Das klingt fast wie eine geheime Abkürzung aus einem Nerd-Wörterbuch, oder? Tatsächlich steht LitRPG für "Literary Role-Playing Game" und ist ein Genre, das die Abenteuer und Mechaniken von Rollenspielen (RPGs) in die Welt der Literatur bringt.

In einem LitRPG-Roman ist der Protagonist oft ein Gamer, der sich entweder in einem virtuellen Spiel wiederfindet oder dessen Realität durch Spielmechaniken erweitert wird. Die Geschichten sind wie ein Abenteuer in einem MMORPG (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game), nur dass du nicht selbst die Tastatur bedienen musst – du kannst dich einfach zurücklehnen und die aufregende Fahrt genießen.


Ein typisches Beispiel ist "Ready Player One" von Ernest Cline. Hier taucht der Protagonist Wade Watts in die OASIS ein, eine gigantische virtuelle Welt, die voller Herausforderungen, Geheimnisse und Referenzen an die Popkultur der 80er Jahre steckt. Wade muss Level aufsteigen, Quests abschließen und epische Kämpfe bestreiten, um das große Ziel zu erreichen: das Erbe des OASIS-Schöpfers zu gewinnen.


 

Kapitel 5 - Unterschiede zwischen Portal Fantasy und Isekai

Nun wo wir die Gemeinsamkeiten kennen, sehen wir uns als nächstes die Unterschiede an. Denn gäbe es die nicht, bräuchten wir ja auch keine zwei unterschiedlichen Genre.


In der Welt der Portal Fantasy haben wir es oft mit einer klassischen, fast altmodischen Form der Magie zu tun. Die Helden sind oft dazu bestimmt, fremde Reiche zu retten oder zumindest einen wichtigen Teil dazu beizutragen, bevor sie – häufig widerwillig – in ihre eigene Welt zurückkehren. Deshalb haben diese Abenteuer häufig etwas Zeitloses, wie ein altes, aber geliebtes Buch, das man immer wieder gerne liest. Es orientiert sich häufig an dem klassischen Aufbau der Heldenreise.


Isekai hingegen nimmt das bekannte Konzept und dreht den Regler auf elf. Hier haben wir oft Charaktere, die nicht einfach nur einen Abstecher in eine andere Welt machen, sondern dort festsitzen – meistens wegen eines unglücklichen Unfalls oder einer mysteriösen Reinkarnation. Und wer in einer Welt Tod ist, der lebt in einer anderen Welt auch ganz anders.



Die neuen Welten sind oft von Rollenspielen inspiriert, voller Levelsysteme, Quests und Monster. Sie sind auch gerne mal etwas experimentierfreudiger und lassen Helden auch einfach mal den Heldenjob verlieren und Apotheker werden, oder sie werden als völlig absurde Wesen und Gegenstände wiedergeboren. So gibt es z.B. den Dämonenkönig der in unserer Welt im Supermarkt an der Kasse arbeitet oder den Helden, der als Verkaufsautomat wiedergeboren wird (kein Scherz, das gibts wirklich xD).


Der größte Unterschied liegt in der Struktur und Zielsetzung der Geschichten. In Portal Fantasy geht es oft darum, eine Mission zu erfüllen und dann nach Hause zurückzukehren. Diese Geschichten haben einen klaren Anfang und ein definiertes Ende.

Während Isekai-Geschichten den Protagonisten meist dauerhaft in der neuen Welt halten, wo sie sich ein neues Leben aufbauen. Dort findet dann eine stetige Charakterentwicklung und eskalierenden Herausforderungen statt.


 

Kapitel 6 - Fazit und Abschluss

Portal Fantasy und Isekai sind zwei unheimlich faszinierende Genres, die zwar auf der gleichen Grundidee basieren, aber dennoch sehr unterschiedliche Geschichten erzählen können. Während Portal Fantasy uns oft in eine magische Welt führt, in die wir für eine Weile eintauchen können, um dann in unsere eigene zurückzukehren, lässt uns Isekai in einer neuen Realität verweilen, in der wir uns langfristig behaupten müssen.


Für mich persönlich bieten beide Genres wahnsinnig coole Möglichkeiten um verschiedene Geschichten zu erzählen und Charaktere vor neue Herausforderungen zu stellen. Zumal ich es liebe, auch hier mit Erwartungen zu spielen und bekanntes so abzuändern, dass es immer meinen ganz persönlichen Stempel erhält.

Aktuell schreibe ich vor allem im Portal Fantasy Bereich, weil ich ein ganzes Universum erschaffen habe, in dem Portalreisen, zum Worldbuilding gehören. Aber ich plane auch noch Ausflüge zum Isekai und möchte mich da, mit coolen und lustigen Ideen austoben!


Willst du nichts davon verpassen, dann solltest du ein Abo für den "Portalwelten"-Blog da lassen und mal auf meinem Instagram Kanal vorbei sehen. Ich bin mir sicher, dass wenn dir dieser Blogbeitrag gefallen hat, du auch an meinen anderen Themen gefallen finden wirst!


Und jetzt wünsche ich dir eine ganz wundervolle Zeit, bis wir uns wieder lesen.

Dein Jerry

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