Hallo Bücherwurm,
hast du dich schon mal gefragt, wie ein Manuskript zum Bestseller wird? Der Weg ist lang und steinig, aber auch voller aufregender Momente und triumphaler Erfolge. Oder zumindest, würden wir uns alle, gerade letzteres wünschen.
Es beginnt alles mit einer Idee. Diese Idee wächst und gedeiht zu einem ersten Entwurf, der während unzähliger Nächte und Koffeinduschen geboren und ausgearbeitet wird. Danach geht’s ans Eingemachte: das Überarbeiten. Jeder Satz wird auf den Prüfstand gestellt, jede Szene feinjustiert, bevor die Testleser ins Spiel kommen– mutige Seelen, die das rohe Werk verschlingen und wertvolles Feedback geben.
Und dann? Nun für einige geht es an dieser Stelle zu einem Verlag. Doch da diese nicht die Kapazitäten haben, um jedes Manuskript anzunehmen, hagelt es leider für viele Autor*innen Absagen. Auch dann, wenn das Buch eigentlich richtig gut ist.
Oder man entscheidet sich bewusst gegen einen Verlag, weil man z. B. die Kontrolle nicht abgeben möchte oder einfach wissen will, wie weit man aus eigenem Antrieb kommt. Es gibt viele Gründe und zum Glück auch einen Weg, um aus den vielen losen Seiten, doch noch ein ordentliches Buch zu machen, das dann irgendwann in einem Buchladen ausgestellt werden kann.
Deshalb geht es heute um den Weg des Selfpublishers.
Sprungmarken zu den Kapiteln
Kapitel 1 - Was ist ein Selfpublisher?
Selfpublishing bedeutet, dass der Autor oder die Autorin die Veröffentlichung des Buches selbst in die Hand nimmt, ohne die Unterstützung eines traditionellen Verlags. Das bedeutet, dass alle Schritte von der Manuskripterstellung über die Gestaltung bis hin zum Marketing und Vertrieb eigenständig organisiert werden.
Der Vorteil: Vollständige kreative Kontrolle, das letzte Wort hast immer du.
Der Nachteil: Man muss alles selbst machen oder koordinieren, was viel Zeit, Geld und Know-how erfordert.
Kapitel 2 - Welche Dienstleistungen braucht ein Buch?
Als Selfpublisher hast du die Freiheit, dein Team selbst zusammenzustellen. Besonders über Instagram hast du die Möglichkeit dir verschiedene Dienstleister*innen anzusehen und anzufragen. Hier sind einige der wichtigsten Dienstleistungen, die dir helfen können, dein Buch professionell zu gestalten:
Das Lektorat
Lektor*innen sorgen dafür, dass dein Text inhaltlich und stilistisch überzeugt. Im Lektorat hilft man dir, Logikfehler zu beheben, Charaktere zu entwickeln und den Spannungsbogen zu straffen. Ein gutes Lektorat kann den Unterschied zwischen einem mittelmäßigen und einem großartigen Buch ausmachen
Wenn du über exzellente Schreibfähigkeiten verfügst und umfangreiches Feedback von Testlesern bekommst, könntest du diesen Schritt überspringen. Aber Vorsicht: Selbstüberschätzung ist ein häufiger Fehler und kann schnell dazu führen, dass du dir deinen Ruf bei den Lesern direkt ruinierst.
Das Korrektorat
Hier prüft man dein Manuskript auf Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Häufig kannst du das Korrektorat auch bei Lektor*innen machen lassen, dadurch lässt sich in vielen Fällen Geld sparen. Beachte aber, dass auch Profis betriebsblind werden können und dadurch Fehler übersehen werden.
Das Korrektorat ist super wichtig, denn fehlerfreie Texte wirken professioneller und erhöhen die Lesefreude. Viele Leser brechen Bücher ab, wenn sie zu viele Grammatikalische Fehler finden.
Falls du selbst ein Adlerauge für Fehler hast und moderne Korrekturtools nutzt, könnte ein Korrektorat entbehrlich sein. Aber ein zweites Paar Augen schadet nie und schützt dich vor unangenehmen Rezensionen.
Illustrator*innen
Einer der wichtigsten Punkte zur Vermarktung deines Buches, ist ein professionell gestaltetes Cover, denn es sorgt dafür, dass dein Werk in der Menge auffällt. Das Cover ist das erste, was potenzielle Leser sehen und kann den Verkaufserfolg enorm steigern.
Wenn du selbst über grafische Fähigkeiten verfügst und Designsoftware beherrschst, kannst du versuchen, dein Cover selbst zu gestalten. Aber Vorsicht: Ein laienhaftes Cover kann potenzielle Leser abschrecken. Auch wichtig ist es, dass das Cover deine Zielgruppe anspricht und klar macht, welches Genre man zu erwarten hat.
Der Buchsatz
Im Buchsatz kümmert man sich um das Layout und die Typografie deines Buches, sodass es professionell und leserfreundlich aussieht. Ein ansprechendes Layout sorgt für ein angenehmes Leseerlebnis und kann, besonders wenn es schlecht gemacht ist, nachhaltig in Erinnerung bleiben.
Wenn du dich in Layout-Software wie InDesign oder PagePlus gut auskennst und bereit bist, Zeit in die Gestaltung zu investieren, kannst du diesen Schritt selbst übernehmen. Arbeite dann am besten mit mehreren Testdrucken um zu prüfen, dass auch wirklich alles an der richtigen Stelle sitzt.
Kapitel 3 - Welcher Distributor ist der richtige für mich?
Selfpublisher stehen viele Plattformen zur Verfügung, um ihr Buch zu veröffentlichen. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, solange du dich von DKZV fernhältst.
Was ist ein DKZV?
Ein Druckkostenzuschussverlag (DKZV) ist ein Verlag, der im Gegensatz zu traditionellen Verlagen, eine große Summe vom Autor verlangt, bevor er das Buch verlegt. Dies bedeutet, dass der Autor für die Veröffentlichung seines Werkes zahlen muss, im Gegensatz zu einem traditionellen Verlag, der alle Kosten übernimmt und den Autor für seine Arbeit bezahlt. DKZV kommen häufig auf unerfahrene Autor*innen zu und bieten ihnen an, ihr Buch zu verlegen. Bitte fallt auf keinen Fall drauf rein! Denn kaum hat dieser "Verlag" sein Geld, wird er nur noch das aller nötigste tun um dein Buch zu veröffentlichen. Am Ende bleibt trotzdem alles an dir hängen und die Kosten explodieren.
Hier sind einige der bekanntesten Distributoren und ihre Vor- und Nachteile. Welchen du am Ende wählst, hängt letzten Endes aber ganz von deinen persönlichen Wünschen und Erwartungen ab.
Amazon KDP (Kindle Direct Publishing)
Amazon KDP hat den Buchmarkt revolutioniert, indem es Autor*innen ermöglicht, ihre Werke schnell und kostengünstig zu veröffentlichen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Es bietet eine flexible Alternative zum traditionellen Verlagswesen und hat vielen Autoren geholfen, ihre Werke erfolgreich zu vermarkten und zu verkaufen.
Autor*innen können ihre Manuskripte einfach hochladen, formatieren und veröffentlichen. Der Prozess ist benutzerfreundlich und erfordert keine speziellen technischen Fähigkeiten. KDP ermöglicht es, sowohl E-Books (für Kindle-Geräte und Apps) als auch Softcover und Hardcover zu veröffentlichen.
Vorteile:
Für E-Books können sie zwischen zwei Tantiemenmodellen wählen: 30% oder 70%, abhängig von Preisgestaltung, Dateigröße und geografischen Verfügbarkeiten. Für Taschenbücher variiert die Tantiemenhöhe.
Autor*innen behalten die volle Kontrolle über die Preisgestaltung ihrer Bücher und können diese jederzeit ändern. Sie haben auch die Möglichkeit, verschiedene Werbeaktionen zu nutzen, wie z.B. kostenlose Promotionen und Countdown-Deals (nur in USA verfügbar)
KDP bietet verschiedene Marketing- und Werbemöglichkeiten, einschließlich gesponserter Produkte, um die Sichtbarkeit und Verkäufe zu steigern.
Zugang zu detaillierten Verkaufsberichten und Analysen, die helfen, den Erfolg ihrer Bücher zu verfolgen und Marketingstrategien anzupassen.
Nachteile:
Autor*innen, die KDP nutzen, sind stark von Amazon abhängig. Dies bedeutet, dass Änderungen in den Richtlinien, Tantiemensätzen oder anderen Geschäftsbedingungen von Amazon einen großen Einfluss auf die Autoren haben können.
Um von den Vorteilen von KDP Select zu profitieren, müssen Autoren ihr E-Book exklusiv auf Amazon anbieten. Dies schränkt die Möglichkeit ein, das Buch auf anderen Plattformen zu verkaufen und kann potenzielle Leser, die andere Plattformen bevorzugen, ausschließen.
Der Markt auf Amazon ist sehr wettbewerbsintensiv. Es gibt Tausende von Selfpublishing-Autoren, und es kann schwierig sein, sich abzuheben und Leser zu gewinnen, besonders ohne eine starke Marketingstrategie.
Der Kundenservice von KDP kann manchmal langsam oder unzureichend sein, insbesondere bei komplexeren Problemen oder Anliegen.
Bücher die über KDP veröffentlicht werden, benötigen keine ISBN. Dadurch ersch einen sie nicht im Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) und können vom regulären Buchhandel nicht so einfach bezogen werden.
Tredition
Tredition ist eine gute Option für Autoren, die professionelle Unterstützung beim Selfpublishing suchen. Da ich selbst über Tredition veröffentlicht habe, empfehle ich ihn auch gerne. Denn besonders der Kundenservice hat es mir angetan - hier wird Hilfsbereitschaft und kundenorientiertes Handeln groß geschrieben!
Vorteile:
Bücher, die über Tredition veröffentlicht werden, sind in vielen Online-Shops und im stationären Buchhandel erhältlich, was die Reichweite und Sichtbarkeit erhöht.
Tredition nutzt Print-on-Demand-Technologie, wodurch Bücher nur bei Bedarf gedruckt werden. Dies minimiert das Risiko von Überbeständen und senkt die Lagerkosten.
Autor*innen behalten alle Rechte an ihren Werken und haben die Freiheit, über den Inhalt und das Design ihres Buches zu entscheiden.
Keine versteckten Kosten. Die Veröffentlichung der Bücher ist vollständig kostenlos.
Nachteile:
Seit kurzem muss die Konvertierung einer Ebook-Datei extra bezahlt werden. Die Kosten entfallen aber, wenn man die Konvertierung selbst durchführt, was z. B. durch das Kindle Create Programm problemlos möglich ist.
Zwar erhält man bei Verkäufen über die Website von Tredition größere Tantiemen, da die Seite aber mehr schlecht als recht funktioniert und wenig attraktiv ist, wenden sich Leser*innen doch eher wieder ihrem Buchhändler des Vertrauens zu.
Tredition nimmt eine Provision von den Verkaufserlösen, was die Nettotantiemen für Autoren verringern kann. Im Vergleich zu anderen Distributoren liegt der Erlös bei Tredition etwas über dem Durchschnitt.
BoD (Books on Demand)
BoD bietet verschiedene Dienstleistungen an, darunter Buchgestaltung, Lektorat, ISBN-Vergabe und Vertrieb über zahlreiche Kanäle. Mit der Print-on-Demand-Technologie werden Bücher nur bei Bestellung gedruckt, was Lagerkosten und Überproduktionen vermeidet.
Vorteile:
Bücher, die über BoD veröffentlicht werden, sind in vielen Online-Shops (z.B. Amazon, Hugendubel, Thalia, etc.) sowie im stationären Buchhandel erhältlich, was die Reichweite erhöht.
Autoren behalten alle Rechte an ihren Werken und können den Veröffentlichungsprozess nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten.
BoD bietet klare und transparente Preismodelle, sodass Autoren die Kosten im Voraus kennen und besser planen können.
Nachteile:
Die Dienstleistungen von BoD sind nicht kostenlos und es gibt verschiedene Buchungspakete, bei denen Zusatzleistungen verkauft werden. Ob das jetzt wirklich ein Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber für mich persönlich ist es einer.
Obwohl BoD Marketingdienste anbietet, liegt der Großteil der Vermarktung und Promotion dennoch in der Verantwortung des Autors, was zeitaufwendig und herausfordernd sein kann.
Die Tantiemensätze können durch die Vertriebsprovisionen und Produktionskosten niedriger ausfallen als erwartet, was die Einnahmen des Autors schmälert.
Tolino Media
Sie ist Teil der Tolino-Allianz, einer Kooperation mehrerer großer deutscher Buchhändler (wie Thalia, Hugendubel, und Weltbild), und bietet Zugang zu einem breiten Netzwerk von Online- und stationären Buchhandlungen im deutschsprachigen Raum. Zudem können Ebooks direkt für den Tolino Ebook Reader veröffentlicht werden.
Vorteile:
Durch die Verbindung mit großen Buchhandelsketten wie Thalia, Hugendubel und Weltbild erhalten Autor*innen eine breite Sichtbarkeit und Vertriebsreichweite in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das ist aber noch kein Garant dafür, dass die Bücher auch in Buchhandlungen ausgestellt werden.
Die Nutzung der Plattform ist kostenlos, und die Tantiemen relativ hoch.
Tolino bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, die es Autor*innen erleichtert, ihre Bücher hochzuladen, zu formatieren und zu veröffentlichen. Der Prozess ist unkompliziert und erfordert keine speziellen technischen Kenntnisse.
Autor*innen behalten alle Rechte an ihren Büchern und können Preisänderungen, Updates und Marketingaktionen flexibel und eigenständig durchführen.
Nachteile:
Trotz der starken Präsenz im deutschsprachigen Raum ist die Plattform im Vergleich zu Amazon weniger bekannt, was zu geringerer Sichtbarkeit und potenziell weniger Verkäufen führen kann.
Die Plattform bietet weniger technische Anpassungsmöglichkeiten und Funktionen im Vergleich zu anderen Selfpublishing-Diensten wie KDP, was für Autoren, die spezielle Anforderungen haben, limitierend sein kann.
Epubli
Epubli bietet eine solide Option für Autor*innen, die professionelle Unterstützung und breite Vertriebsmöglichkeiten suchen, hat jedoch einige Einschränkungen hinsichtlich Kosten für Zusatzleistungen und Marketingunterstützung, die berücksichtigt werden sollten.
Vorteile:
Epubli ermöglicht den Vertrieb von Büchern über zahlreiche Online-Shops wie Amazon, Thalia, Hugendubel und den eigenen Epubli-Shop sowie im stationären Buchhandel, was die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit der Bücher erhöht.
Epubli nutzt Print-on-Demand-Technologie, wodurch Bücher nur bei Bestellung gedruckt werden. Dies minimiert Lagerkosten und das Risiko von Überproduktionen.
Die grundlegende Veröffentlichung eines Buches ist bei Epubli kostenlos. Autoren zahlen nur für optionale Zusatzleistungen und die Bestellung von Eigenexemplaren.
Autoren erhalten bis hohe Tantiemen auf E-Books und auch die auf Printbücher sind über dem Durchschnitt.
Nachteile:
Epubli ist weniger bekannt als große internationale Selfpublishing-Plattformen, was zu geringerer Sichtbarkeit und Bekanntheit der veröffentlichten Bücher führen kann, besonders außerhalb des deutschsprachigen Raums.
Die Plattform bietet weniger flexible Self-Service-Tools und Anpassungsmöglichkeiten im Vergleich zu einigen anderen Selfpublishing-Plattformen, was für technisch versierte Autoren, die spezielle Anforderungen haben, limitierend sein kann.
Kapitel 4 - Crowdfunding als Möglichkeit um ein Buch zu finanzieren
Crowdfunding ist eine Methode zur Finanzierung von Projekten, Produkten oder Unternehmungen durch die Sammlung von Geldbeträgen von einer großen Anzahl von Menschen, typischerweise über das Internet. Anstatt sich auf eine einzelne oder wenige große Finanzierungsquellen zu verlassen, zielt Crowdfunding darauf ab, viele kleine Beiträge von interessierten Einzelpersonen zu sammeln. Es gibt verschiedene Arten von Crowdfunding, darunter Spendenbasiertes oder Belohnungsbasiertes Crowdfunding.
Beim spendenbasierten Crowdfunding unterstützen die Menschen ein Projekt ohne Erwartung einer Gegenleistung, oft für gemeinnützige Zwecke oder persönliche Anliegen. Beim belohnungsbasierten Crowdfunding erhalten Unterstützer als Dankeschön eine Belohnung, die in der Regel mit dem Projekt in Zusammenhang steht, wie z.B. das fertige Produkt oder exklusive Merchandise-Artikel.
Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter, Startnext, Indiegogo, und GoFundMe haben diese Finanzierungsform populär gemacht, indem sie eine benutzerfreundliche Schnittstelle und eine breite Reichweite bieten. Projekte, die erfolgreich finanziert werden, profitieren von der Unterstützung und dem Engagement einer Gemeinschaft, die sich für die Idee begeistert. Crowdfunding hat sich als wertvolle Alternative zu traditionellen Finanzierungsquellen etabliert, insbesondere für Start-ups, kreative Projekte und innovative Ideen, die möglicherweise nicht die Aufmerksamkeit konventioneller Investoren auf sich ziehen würden.
Plattformen für Crowdfunding
Kickstarter: Ideal für kreative Projekte, große Reichweite, voranging für Projekte auf Englisch, sehr international
Indiegogo: Flexiblere Finanzierungsmöglichkeiten, auch für fortlaufende Projekte geeignet
Startnext: Fokus auf den deutschsprachigen Raum, gute Unterstützung für kulturelle Projekte, Möglichkeit auf Finanzierungsboots durch Ortsabhängige Unterstützungen
Vorteile:
Vorfinanzierung durch zukünftige Leser (z.B. mit Vorbestellungen)
Aufbau einer Community und direkter Kontakt zu Unterstützern
Flexibilität in der Projektgestaltung und Finanzierung
Der Markt kann bereits auf Interesse am eigenen Projekt geprüft werden
Nachteile:
Hoher Aufwand für die Kampagnenplanung und -durchführung
Ungewissheit über den Erfolg der Kampagne
Risiko, die Erwartungen der Unterstützer nicht zu erfüllen
Du hast Fragen, Anregungen oder Wünsche? Dann schreib mir gerne über das Kontaktformular oder unten in die Kommentare!
Kapitel 5 - Das Monster namens Marketing
Effektives Marketing ist entscheidend für den Erfolg deines Buches. Es ist mindestens ebenso wichtig, wie das Buch selbst, denn ohne gutes Marketing, erfährt niemand, dass dein Buch existiert.
Online-Marketing
Social Media: Nutze Plattformen wie Facebook, Tiktok, Youtube und Instagram, um deine Leserschaft zu erreichen und zu erweitern. Es empfiehlt sich bereits vor der ersten Veröffentlichung damit anzufangen eine Community aufzubauen.
Blogging: Teile deine Erfahrungen und baue eine Beziehung zu deinen Lesern auf. Nutzt du hierfür eine eigene Homepage kannst du durch eine SEO Strategie Leser zu dir lotsen und Bücher verkaufen. Dafür müssen die Blogging Themen aber auch zum Buch passen. Wirbst du mit Rezepten, hast aber einen Thriller geschrieben, springen die Leser ab und das sendet ein negatives Feedback an Suchmaschinen wie Google
Newsletter: Halte deine Leser auf dem Laufenden und informiere sie über Neuerscheinungen und Aktionen. Viele empfehlen sich eine Mailing-Liste aufzubauen um Leser immer wieder zu erreichen. Allerdings muss der Newsletter auch einen Mehrwert bieten, da er sonst schnell deabonniert wird.
Offline-Marketing
Lesungen: Organisiere Lesungen in Buchhandlungen oder Bibliotheken.
Messen: Präsentiere dein Buch auf Buchmessen und knüpfe Kontakte.
Pressearbeit: Sende Pressemitteilungen an lokale Medien und Buchblogs.
Eigene Autorenwebsite
Eine eigene Website bietet Autor*innen eine zentrale Anlaufstelle für ihre Leser*innen und ermöglicht es ihnen, ihre Marke effektiv zu präsentieren und ihre Bücher direkt zu bewerben. Eine gut gestaltete Autorenwebsite kann ein entscheidendes Werkzeug für das Branding, die Leserbindung und das Marketing sein.
Vorteile
Eine eigene Website ermöglicht es Autoren, direkt mit ihren Lesern zu kommunizieren. Sie können regelmäßig Updates, Blogbeiträge, Newsletter und exklusive Inhalte bereitstellen, um eine loyale Leserschaft aufzubauen und zu pflegen.
Autor*innen haben die volle Kontrolle über das Design und den Inhalt ihrer Website. Dies erlaubt ihnen, ihre persönliche Marke und ihren Stil genau nach ihren Vorstellungen zu präsentieren, ohne durch die Einschränkungen oder Richtlinien anderer Plattformen limitiert zu sein.
Über eine eigene Website können Autor*innen ihre Bücher direkt verkaufen oder mit Links zu Verkaufsplattformen wie Amazon oder anderen Buchhändlern verknüpfen. Dies bietet eine zusätzliche Einkommensquelle und kann den Buchverkauf direkt steigern.
Eine gut optimierte Website kann durch Suchmaschinenoptimierung (SEO) in den Suchergebnissen besser platziert werden. Dies erhöht die Sichtbarkeit und kann dazu führen, dass mehr Leser auf die Website und damit auf die Bücher aufmerksam werden.
Autor*innen können ihre Website nutzen, um Pressemitteilungen, Medienberichterstattung, Rezensionen und andere relevante Informationen zentral zu bündeln. Dies erleichtert es Medienvertretern und Interessierten, sich über den Autor und seine Werke zu informieren.
Nachteile:
Eine eigene Website kann Kosten für Domain, Hosting und möglicherweise für Webdesign-Services verursachen. Auch die regelmäßige Wartung und Aktualisierung der Website erfordert Zeit und eventuell zusätzliche Ausgaben.
Die Erstellung und Pflege einer Website kann technische Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere wenn man keine Erfahrung im Webdesign oder in der Webentwicklung hat. Dies kann zusätzlichen Aufwand oder die Notwendigkeit von Fachleuten erfordern.
Die regelmäßige Aktualisierung und Pflege der Website, einschließlich der Erstellung neuer Inhalte und der Beantwortung von Leseranfragen, kann zeitaufwendig sein und von anderen wichtigen Aufgaben wie dem Schreiben ablenken.
Selbst mit einer eigenen Website kann es eine Herausforderung sein, ausreichenden Traffic zu generieren. Ohne gezielte Marketingmaßnahmen oder Suchmaschinenoptimierung kann die Website möglicherweise nicht die gewünschte Aufmerksamkeit erhalten.
Kapitel 6 - Mein Weg als Selfpublisher
Ich gehöre zu denen, die sich bewusst für das Selfpublishing entschieden haben. Deshalb habe ich in meinem Leben noch keine einzige Bewerbung an einen Verlag geschickt und ein Exposé nur mal testhalber für "The shadow within" entworfen. Aber auch das hat es nie zu einem Verlag geschafft.
Warum ich nie versucht Verlagsautor zu werden?
Weil es mich nicht reizt. Klar hat das Verlagsautoren-Dasein viele Vorteile und manchmal hätte ich die schon gerne z.B. die erhöhte Chance in einem Buchladen ausgestellt zu werden. Aber eben auch Nachteile, wie dass der Verlag Mitspracherecht bei der Geschichte und dem Cover hat. Und genau da möchte ich mir nicht reinreden lassen. Ich habe einen genauen Plan davon, wie meine Geschichte sich in fünf Bänden entwickelt und warum ich etwas, für diese Entwicklung jetzt bereits brauche. Darüber zu diskutieren und jemandem klar zu machen, was sich in meinem Kopf bereits manifestiert hat, ist einfach zu umständlich. Zudem hat mir das bereits die eine oder andere Diskussion mit einer Lektorin eingebracht, aber bei der konnte ich wenigstens auf meinen Wünschen beharren und es machen wie ich will. Aber das ginge bei einem Verlag nicht so bzw. nicht so einfach.
Und es gibt noch einen zweiten Grund - wie weit schaffe ich es, aus eigener Kraft zu kommen? Eine Frage die mich interessiert und antreibt. Anfangs wollte ich einfach nur endlich dieses Buch fertig schreiben und veröffentlichen. Aber je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr wuchs der Wunsch in mir, die Grenzen meiner Möglichkeiten auszutesten. Sowohl was meine Kreativität, als auch Kraft (Energie, Lust usw.) und auch finanzielle Mittel angeht.
Wann würde mir nichts mehr einfallen, was sich schreiben lässt? Oder die Ideen ausgehen, wie ich mein Buch bewerbe?
Wann hätte ich meinen Bock mehr, mich damit auseinander zusetzen?
Und wie viel Geld brauche ich wirklich, um das Beste aus mir und meinem Werk herauszuholen? Unzählige Fragen, auf die ich mich freute, sie zu beantworten. Und mit der Veröffentlichung von "Not the Hero", wo bei weitem nicht alles glatt lief und auch weiterhin ständig irgendwas Probleme macht, habe ich etwas für mich gefunden, was auf viele Fragen die perfekte Antwort ist: "Scheiß drauf, ich probier das jetzt einfach und wenn es schief geht, dann geht es eben schief!"
Klingt jetzt etwas hart, aber im Grunde ist es ziemlich einfach und es hält mich davon ab Dinge zu Tode zu denken. Stattdessen tu ich sie einfach. Aber dazu gleich mehr.
Welchen Weg bin ich gegangen?
Zu aller erst habe ich mein Manuskript fertig geschrieben. Das hat auch nur etwas über ein Jahrzehnt gedauert xD Aber es war wichtig für mich, diesen Schritt zu beenden, bevor ich irgendwas anderes tue. Denn sonst wäre das Buch heute noch immer nicht fertig.
Kaum war das letzte Wort aber geschrieben, habe ich mir einen Instagram Account eröffnet und angefangen von meiner Geschichte zu erzählen. Damals noch mit Urlaubsbildern, weil ich keinen Plan hatte was ich da tue. Ich habe bei Challenges mitgemacht und Schnipsel geteilt. Und ganz nebenbei, habe ich recherchiert welche Möglichkeiten ich zur Veröffentlichung habe und wie ich am besten vorgehe.
Ich habe mit Sicherhit dreißig verschiedene Lektor*innen angeschrieben um jemanden zu finden, dem ich mein Manuskript überlassen kann. Aber bei den Preisen, war mir schnell klar, das wird nichts. Nach drei Ausbildungen, habe ich im Grunde immer nur rote Zahlen geschrieben und hätte mir im Leben keine Buchveröffentlichung leisten können.
Deshalb habe ich mich am Crowdfunding versucht, weil, und hier kommt mein neues Lebensmotto das erste Mal so richtig zum Einsatz: "Scheißdrauf, ich probier das jetzt einfach und wenn es schief geht, dann geht es eben schief!"
Und ja, es ist schief gegangen bzw. die Kampagne wurde nicht erfolgreich finanziert. Das hat mich für ungefähr fünf Minuten richtig runtergezogen, dann hab ich mein Krönchen gerichtet und mir was neues überlegt.
Ich habe eine Lektorin und Korrektorin gefunden, die ich per Ratenzahlung bezahlen konnte und hab mein Manuskript direkt verschickt (da war ich sogar grad im Krankenhaus xD). Das Geld dafür habe ich mir dann auf Flohmärkten verdient. Habe Sachen gebastelt und altes Zeug aussortiert und stand dann ein bis zwei Mal im Monat bei mir im Ort auf dem Flohmarkt und habe das Zeug verkauft. Das war eine heiden Arbeit und hat kaum genug Geld eingebracht, aber dadurch haben sich mein Onkel und meine Tante dazu bereit erklärt mir auszuhelfen - sie gaben mir das Geld, was mir zu dem Zeitpunkt noch gefehlt hatte.
Ich konnte damit die Lektorin ausbezahlen und mein Buch weiter vorantreiben. Dafür wurde dann auch alles selbst gemacht, was man irgendwie selbst machen kann und da ich Grafisch ganz gut unterwegs bin, habe ich meinen Buchsatz komplett selbst gemacht. Das Cover und die Illustrationen wurden mir für einen kleinen Preis von meiner Freundin Elena gezeichnet und zur Verfügung gestellt, die ich dann auch selbst ins Buch eingebaut habe. Zwei Probedrucke später, konnte ich meiner kleinen Community auf Instagram, dann endlich einen Releasetermin nennen und das Buch dann auch pünktlich veröffentlichen.
Welchen Distributor habe ich gewählt?
Ich habe mit Tredition veröffentlicht und bin auch sehr zufrieden damit. Zwar ist hier der Gewinn etwas niedriger als bei Amazon (zumindest beim Softcover), aber mich hat der Kundenservice so sehr für sich begeistern können, dass ich gar nicht mehr wechseln will.
Denn ich Schussel, habe vor dem ersten großen Auflagendruck, die falsche Manuskriptdatei hochgeladen und das erst nach Bestellabschluss bemerkt. Hab sofort eine Nachricht an den Support geschickt und drum gebeten, den Druck aufzuhalten. Aber da es Samstag Abend war, wusste ich nicht, ob die am Montag noch rechtzeitig was unternehmen können.
Meine Sorgen waren unbegründet, denn Montag morgens kam eine Mail bei mir rein, wo man mir mitteilte, dass das gar kein Problem ist. Man hat mir erklärt wie und wo ich das Manuskript ändern kann und ich sollte einfach Bescheid geben, wenn ich alles erledigt habe. Kaum habe ich das gemacht, wurde der Druck eingeleitet und ich hatte 10 Tage später die Bücher, mit dem richtigen Innenteil, bei mir zu Hause. Die Qualität ist übrigens ein Traum! Die Bilder in genau der richtigen Farbe, das Cover 1:1 so wie in der Vorlage und das Papier fühlt sich Top an.
Und wie ging's nach der Veröffentlichung weiter?
Vor allem mit Marketing und hier ist mein Lebensmotto mein größter Freund. Von Buchverlosung kein Plan? Shit happens, versuchs einfach. Buchmessen machen mir Angst, weil zu viele Menschen. Egal, ich probiers trotzdem. In Buchhandlungen gehen und mein Buch anbieten? Im schlimmsten Fall sagen sie nein, also tu es!
Ich probier alles aus und auch wenn nicht alles klappt, die Erfolgsmomente, die ich dadurch habe, sind der Wahnsinn! Am liebsten würde ich ständig auf Buchmessen ausstellen, weil ich richtig Spaß dran habe.
Deshalb kann ich nur empfehlen, probier einfach was neues :D Manchmal eröffnet das ungeahnte Möglichkeiten.
Kapitel 7 - Abschluss
Der Weg des Selfpublishers ist voller Herausforderungen, aber auch voller Möglichkeiten. Du hast die Kontrolle über dein Werk und kannst es genau so gestalten, wie du es dir vorstellst. Dabei solltest du immer professionell vorgehen, von der Manuskripterstellung über das Marketing bis hin zur rechtlichen Absicherung.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Selfpublishing erfordert viel Eigeninitiative und Organisation.
Nutze die Hilfe von Dienstleistern, um ein professionelles Buch zu erstellen.
Wähle den richtigen Distributor, der zu deinen Bedürfnissen passt.
Erwäge Crowdfunding als Finanzierungsoption und baue eine Community auf.
Setze auf effektives Marketing, sowohl online als auch offline.
Informiere dich über rechtliche Anforderungen und Bedingungen.
Ich hoffe, dieser Leitfaden hilft dir auf deinem Weg zum erfolgreichen Selfpublisher. Viel Erfolg und Freude beim Veröffentlichen deines Buches!
Bleib kreativ und mutig,
dein Jerry