Hallo Leseheld,
weil Landkarten etwas sind, das man besser sieht, als erklärt, findest du hier die Karte zur Insel Skirtingai. Erstellt hab ich die Karte schon vor ner ganzen Weile mit Inkarnate und für das Buch, habe ich sie mir von einer Illustratorin nachzeichnen lassen.
Ich find es einfacher mir Routen für meine Charaktere auszudenken, wenn ich mit einer Karte immer genau den Überblick behalten kann. Deshalb sind auch an einigen Stellen bereits besondere Orte eingezeichnet, die Sam in "Not the Hero" besucht. Aber um es nicht zu einfach zu machen, gibt es natürlich auch einige besondere Stellen, die für Band 1 der Chroniken noch gar nicht wichtig sind.
Aber warum sind Landkarten eigentlich so wichtig für Fantasybücher, und was machen sie mit unserer Leseerfahrung? Lassen wir uns mal auf eine kleine Reise durch die kartografischen Tiefen der Fantasy und meiner magischen Welt Hangaia ein.
Kapitel 1 - Die Funktion von Landkarten – Orientierung und Immersion
Stell dir vor, du bist ein Wanderer in einer völlig fremden Welt – ohne Karte, ohne Kompass, nur mit vagen Erzählungen und Ortsbeschreibungen. Fantasywelten können riesig und verwinkelt sein, mit Städten, Dörfern, Flüssen und Gebirgen, die sich in alle Himmelsrichtungen erstrecken. Eine Karte hilft, diese Welt greifbar und navigierbar zu machen. Leser*innen bekommen eine Vorstellung davon, wie weit die Charaktere reisen müssen, um von A nach B zu gelangen, und wie die geografischen Hindernisse die Reise erschweren.
Eine Karte sorgt dafür, dass die Welt lebendig wird, und das macht einen großen Unterschied. Wenn der Leser den Pfad des Helden auf der Karte verfolgen kann, wird es so auch die Reise des Lesers. Plötzlich sind wir nicht mehr nur Beobachter der Geschichte – wir fühlen uns wie Mitreisende, die selbst die Höhen und Tiefen der Welt erkunden.
Verbindung zwischen Text und Welt: Eine Karte hilft, das im Text beschriebene Bild zu ergänzen. Die Leser*innen sehen, wo sich das verwunschene Tal befindet, oder wie das Gebirge die Stadt trennt, was zur Tiefe der Erzählung beiträgt.
Spannung und Vorfreude auf Orte: Manchmal zeigt die Karte auch Orte, die noch nicht besucht wurden oder erst im Verlauf der Serie wichtig werden. Das sorgt für Spannung und lässt uns gespannt auf zukünftige Abenteuer blicken.
Wichtig ist auch, nicht jede Karte ist gleich. Es gibt gut gestaltete Karten und solche, die eher verwirrend oder lieblos wirken. Was unterscheidet also eine wirklich gute Fantasykarte von einer, die nur als Beiwerk dient? Ich kann hier natürlich nur aus meiner eigenen Sicht sprechen, deshalb schreib mir gerne deine eigene Meinung in die Kommentare und beantworte die Frage.
Für mich muss eine gute Karte nicht nur schön aussehen, sie muss auch nützlich sein. Sie sollte die wichtigsten Orte klar und übersichtlich zeigen, ohne dabei überladen zu wirken. Gleichzeitig ist das Design entscheidend: Der Stil der Karte sollte zur Stimmung des Buches passen und den Leser*innen helfen, sich in die Welt einzufühlen. Eine Karte für ein düsteres High-Fantasy-Abenteuer sollte vielleicht in gedeckten Farben und mit detaillierten Strukturen gestaltet sein, während eine Karte für ein humorvolles Fantasyabenteuer lockerer und bunter sein darf. Hier ist natürlich auch zu beachten, wie die Karte später gedruckt wird, denn Farbseiten kosten extra.
Kapitel 2 - Landkarten aus Sicht des Autors
Aus Autorensicht bietet eine Landkarte auch die Möglichkeit, die Welt und die Handlung im eigenen Kopf zu strukturieren. Besonders für epische, lange Fantasy-Reihen kann eine Karte fast schon unverzichtbar sein.
Die Karte wird hier zu einer großartigen Stütze für den Weltenbau. Man kann schon bei der Gestaltung festlegen, welche Landschaften und Kulturen sich wo ansiedeln, welche Routen die Figuren nehmen und wie die Natur der Welt das Leben ihrer Bewohner beeinflusst. Das erlaubt mehr Kreativität, da man mit einer festgelegten Karte die Geschichte spannender strukturieren und geografische Besonderheiten bewusst einsetzen kann, um Konflikte und Herausforderungen zu schaffen.
Zudem gibt es Autoren, die zuerst die Welt erschaffen und sie dann mit Geschichten füllen. So habe ich es bei "Not the Hero" auch gemacht. Das hat mir das schreiben sehr erleichtert und ich wusste immer, wo meine Figuren gerade sind und wo sie als nächstes hinwollen.
Kapitel 3 - Abschließende Gedanken
Landkarten in Fantasybüchern sind meiner Meinung nach, wie kleine Schätze für die Leser, die ihnen helfen, sich in einer völlig neuen Welt zurechtzufinden. Sie geben der Geschichte eine greifbare Struktur und lassen die fiktive Welt realer wirken. Wenn du als Leser weißt, wo die Stadt liegt, die die Helden besuchen, oder wie weit die Reise durch gefährliches Gelände wirklich ist, kannst du viel tiefer in die Geschichte eintauchen. Landkarten machen Abenteuer nachvollziehbarer, geben der Welt geografische Tiefe und sorgen dafür, dass die Leser nicht nur die Handlung, sondern auch die Umgebung erleben können. Ein Fantasybuch mit Landkarte fühlt sich also oft einfach ein kleines bisschen kompletter an!
Am liebsten hätte ich auch noch eine Karte von meiner Hauptstadt Markaz. Da sich der Aufbau der Stadt aber während der Überarbeitung der Geschichte ein paar Mal verändert hat, ist es am Ende nie dazu gekommen. Gerade weil Sam recht viel Zeit dort verbringt, werde ich das in der Zukunft vielleicht irgendwann mal ändern.
Und jetzt wünsche ich dir einen wundervollen Tag, verlauf dich nicht und bis zum nächsten Mal.
Dein Jerry