Hallo Leseheld,
wenn es um Fantasy-Welten geht, sind die Kreaturen, die in diesen Welten leben, genauso wichtig wie die Helden selbst – oder vielleicht sogar noch wichtiger! Schließlich wären epische Abenteuer ziemlich langweilig, wenn man nicht ab und zu auf ein paar schaurige, majestätische oder einfach nur skurrile Wesen treffen würde, die einem das Leben schwer machen. In meiner Welt Hangaia tummeln sich allerlei Kreaturen, die weder menschlich noch menschenähnlich sind. Hier gibt es Dämonen, Monster und Tiere, die selbst die mutigsten Helden ins Schwitzen bringen.
In diesem Beitrag möchte ich dir einige dieser Kreaturen vorstellen. Aber keine Sorge, ich werde keine komplizierten Zuordnungen machen – es soll einfach nur um diese einzigartigen Wesen gehen, die meine Welt bevölkern. Bereit, ein paar faszinierende Geschöpfe kennenzulernen?
Kapitel 1 - Warum ich lieber eigene Kreaturen erfinde
Na, ganz einfach - Warum sollte ich mich auf altbekannte Fabelwesen beschränken, wenn ich die Freiheit habe, meine eigenen Kreaturen zu erschaffen? Klar, ein Drache oder ein Vampir hat seinen Reiz, aber die Fantasy-Welt ist so groß, dass es schade wäre, sich nur an bereits existierenden Wesen festzuklammern. Wenn ich meine eigenen Kreaturen erfinde, kann ich sie perfekt auf die Bedürfnisse meiner Geschichte und meiner Welt abstimmen. Sie passen nicht nur optisch in die Umgebung, sondern auch in das magische System und die Kultur der Welt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ich die klassischen Kreaturen ignoriere. Ich lasse mich gerne von echten Tieren oder bekannten Mythen inspirieren. Der Yeti zum Beispiel ist ein wunderbares Wesen, das viele Geschichten um sich gesponnen hat. Oder denk an die Fabelwesen aus der griechischen Mythologie – Minotauren, Chimären, Zentauren – sie alle bieten großartige Vorlagen, um etwas Eigenes zu kreieren. Oft sind es gerade diese Einflüsse, die den Kreaturen den letzten Feinschliff verleihen und sie besonders machen.
Hast du Lust, einige meiner Kreaturen direkt kennenzulernen? Dann sei gespannt auf die Sandbären, die Nahla und den Qora.
Kapitel 2 - Die Sandbären
Die Sandbären bestehen komplett aus – du hast es sicher schon erraten – Sand. Diese Tatsache macht sie zu ziemlich schwierigen Gegnern, da normale Waffen ihnen kaum etwas anhaben können. Sie zerfallen einfach und setzen sich wieder zusammen, als wäre nichts gewesen. Normalerweise ist das auch kein Problem, da Sandbären eigentlich ganz freundliche Gesellen sind. Aber wie so oft im Leben gibt es auch hier eine Ausnahme: Wenn sie Junge haben, verwandeln sie sich in aggressive Bestien, die keine Gnade kennen. Dann sollte man ihnen lieber nicht zu nahe kommen.
Sandbären kommen nur in extrem heißen Regionen vor, bevorzugt in Wüsten. Ihr Leben zwischen Sanddünen und sengender Sonne hat sie perfekt an ihre Umgebung angepasst. Nicht selten werden deshalb die Dünen sogar mit ihnen verwechselt. Aber darüber erfährst du in diesem Auszug aus "Not the Hero" gleich ein bisschen mehr:
Textauszug zu den Sandbären
«Warst du etwa noch nie in der Wüste und dachtest dir bei einer Düne, dass sie wie ein Bär aussieht? Das ist ein Sandbär!», erklärt Yujin, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Vermutlich ist es das sogar, nur über Sam schweben nach wie vor die Fragezeichen.
«Ne, ist aber auch meine erste Wüste. Von Sandbären weiß ich nichts, bei uns gibt es Eisbären und -», gerade als er noch weitere Bären aufzählen will, bleibt Yujin abrupt stehen und sieht ihn verwundert an.
«Im Eis?! Wie sollten Bären denn in der Kälte überleben?» Seine offene Verwunderung, überrascht auch Sam und er antwortet leicht verunsichert: «Na, sie haben doch einen warmen Pelz.»
Blinzelnd scheint der Silberhaarige die Antwort vorerst zu akzeptieren. Er dreht sich um und stapft weiter durch den Sand. Schweigend setzen sie daraufhin ihren Weg fort. Bis Sam es irgendwann nicht mehr aushält und doch nochmal nachhakt.
«Bist du denn öfter hier?» Zu spät fällt ihm dabei auf, dass seine Frage auch als bekloppter Anmachspruch verstanden werden könnte. Yujin scheint es entweder nicht bemerkt zu haben oder zu ignorieren.
«Hin und wieder. Was dachtest du, denn woher ich den Weg nach Soley kenne?»
«Keine Ahnung. Magie?»
«So ... funktioniert Magie nicht.»
Seufzend hebt sich eine seiner Augenbrauen und er schüttelt den Kopf. Amüsiert sieht Sam dabei zu. Mittlerweile macht es ihm irgendwie Spaß, Yujin ein bisschen zu ärgern. Natürlich bemerkt der Dämon das fette Grinsen und will gerade etwas erwidern, als sich eine der Sanddünen neben ihnen erhebt und unter dem herabfallenden Sand ein Bärengesicht erscheint.
Nun macht auch Yujins Verwunderung Sinn, denn der Sandbär besteht wortwörtlich von Kopf bis Fuß aus Sand. Wenn das der einzige Bär ist, den er kennt, dürfte die Vorstellung, ihn zwischen Schnee und Eis vorzufinden, tatsächlich merkwürdig sein. Denn auch Fell sucht man hier vergeblich. Aber so richtig furchteinflößend sieht er irgendwie nicht aus. Eher wie das Ergebnis furchtbarer Langeweile beim Familienstrandurlaub.
Der pausbäckige Bär richtet seinen Blick auf die beiden. Für einen Moment scheint er verwundert, als hätte er sie erst jetzt bemerkt. Dann verändert sich seine Haltung. Er wirkt mit einem Mal angespannt, soweit das bei einem Körper ohne Muskulatur überhaupt möglich ist.
Schon brüllt er auf und zeigt seine spitzen Zähne. Ein merkwürdiges Glühen geht von seinen Augen aus und sein Körper versinkt zur Hälfte im Sand. Nur um sich dann mit einer gewaltigen Sandmasse in die Höhe zu erheben. Wie eine Säule mit Bärenkopf ragt er nun vor ihnen auf. Schneller als Sam es registrieren kann, greift Yujin nach seinem Schwert und geht vor ihm in Angriffsstellung. Weitere Dünen erheben sich und ohne Vorwarnung stürzen sie wie Lawinen über den beiden zusammen.
Kapitel 3 - Die Nahla – Fliegende Fischbienen
Die Nahla sind mit Sicherheit eine der skurrilsten Kreaturen in Hangaia. Stell dir fliegende Fische vor – aber nicht irgendwelche Fische, sondern solche mit schwarz-gelbem Fell, das an Bienen erinnert, und mit großen, weichen Flügeln. Es gibt Nahla in allen Variationen: von kleinen Sardellen bis hin zu großen Welsen. Klingt verrückt? Ja, vielleicht – aber genau das macht sie so einzigartig und liebenswert.
Zum Glück sind die Nahla absolut harmlos. Sie sind nachtaktive Dämonen, die eine besondere Aufgabe haben: Sie sammeln Mondlicht in durchsichtigen Kugeln und bringen es an dunkle Orte, um sie zu erleuchten. Eine recht poetische Aufgabe, findest du nicht? Die Nahla sind auch dafür bekannt, sich um diejenigen zu kümmern, die den Weg verloren haben. Vielleicht hast du das Gefühl, sie haben nicht viel mit den klassischen Dämonen zu tun, aber das ist es, was sie so besonders macht.
Kapitel 4 - Der Qora
Nun kommen wir zu einer der furchteinflößendsten Kreaturen in meiner Welt: der Qora. Diese Monster sehen aus wie gigantische Yetis mit schwarzem Fell und allein der Kopf, ist bereits so groß wie ein Haus. Ihr Speichel ist so ätzend, dass er sich sogar durch Stein frisst. Keine Waffe, weder magisch noch physisch, kann sie verletzen. Deshalb gilt der Qora auch als unbesiegbar.
Ihre Angriffe waren sogar so verheerend, dass sie für den Untergang der ersten Zivilisation in Hangaia verantwortlich waren. Das magisch begabte Urvolk, hatte nicht die geringste Chance gegen vielen hundert Qora, die von einem Tag auf den nächsten, die Landmassen der Welt überquerten. Sie vernichten alles, was sich in ihrem Weg befindet.
Wenn du also mal auf einen Qora triffst, ist die einzige vernünftige Lösung: Lauf, und zwar schnell!
Kapitel 5 - Was hältst du von den Kreaturen?
Nun habt ihr also einen kleinen Einblick in einige der Kreaturen meiner Welt und sogar einen kleinen Textauszug aus "Not the Hero" erhalten. Vom liebenswerten Nahla über den imposanten Sandbären bis hin zum furchteinflößenden Qora – es gibt viele verschiedene Wesen, die diese Welt bevölkern.
Aber jetzt bist du dran! Auf welche dieser Kreaturen würdest du am liebsten mal treffen? Würdest du dich an einen Sandbären herantrauen oder lieber mit den friedlichen Nahla eine Runde im Mondlicht drehen? Und was würdest du tun, wenn plötzlich ein Qora vor dir auftaucht? Lass es mich wissen – vielleicht bist du ja mutiger als ich!
Dein Jerry