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[❦009] Sunken Cost Fallacy und Entscheidungen

Hallo Bücherwurm,


vom Moment an, in dem die Idee für ein Buch entsteht, werden zig Entscheidungen getroffen. Das fängt damit an zu entscheiden, wie der Protagonist aussieht, über gibt es ein Happy End, bis zu veröffentliche ich es überhaupt und geht sogar noch viel weiter. Manche Entscheidungen haben kaum bis gar keinen Impact auf Kosten und Gewinn wie z.B. die Kleidung meiner Charaktere. Weder zahle ich dafür, noch wird am Ende jemand das Buch nicht kaufen, weil Figur X einen grünen und keinen blauen Pulli anhat.


Aber es gibt auch Entscheidungen die Kosten eine Menge und können Einfluss auf den Gewinn haben wie z.B. das Cover. Einen guten Illustrator zu finden und das Cover umsetzen zu lassen kann teuer werden. Aber sieht es gut aus und passt zur Zielgruppe, ist es maßgeblich für viele Leser, ob sie dem Buch eine Chance geben oder nicht.


Doch, was macht man, wenn die Kosten in keiner Relation zum Gewinn stehen? Oder Probleme und Diskussionen ausgelöst werden, die viel mehr Zeit und Geld kosten, als das ganze wieder einbringt? Hast du schon mal von der sogenannten "Sunken Cost Fallacy" gehört? Heute sprechen wir über dieses Phänomen und natürlich auch, warum ich es anspreche.



Illustration aus Not the Hero

Kapitel 1 – Was ist die "Sunken Cost Fallacy"?

Stell dir vor, du hast in ein Projekt oder eine Entscheidung Zeit, Geld oder Energie investiert. Dann merkst du plötzlich, dass es sich nicht wirklich lohnt oder sich keine Besserung zeigt. Was tun? Die Sunken Cost Fallacy ist die psychologische Tendenz, weiterhin in etwas zu investieren, nur weil du bereits so viel hineingesteckt hast, obwohl alle Zeichen darauf hindeuten, dass es klüger wäre, aufzugeben oder etwas zu verändern. Im Grunde geht es um das Vermeiden von Verlusten – das Gefühl, dass es zu schmerzhaft wäre, all die bisherigen Anstrengungen und Investitionen "zu verlieren".


1.1 Beispiele aus dem Alltag und der Literatur

Die Sunken Cost Fallacy tritt oft in den verschiedensten Bereichen des Lebens auf. Ein klassisches Beispiel ist das sogenannte "Kino-Dilemma". Du kaufst eine teure Kinokarte und merkst nach 20 Minuten, dass der Film grauenhaft ist. Bleibst du im Kino, weil du für die Karte bezahlt hast, oder gehst du und genießt den restlichen Abend? Spoiler: Die meisten bleiben – das Geld ist ja schon weg.


In der Literatur gibt es auch wunderbare Beispiele, die diese Dynamik aufgreifen. Denk nur an George R.R. Martins Charaktere in "A Song of Ice and Fire", die Entscheidungen treffen, die sie immer tiefer in Probleme verstricken, nur weil sie bereits so viel geopfert haben. Manchmal ist der klügste Schritt, das Schwert niederzulegen und zu sagen: „Okay, das war’s, weiter geht’s!“


1.2 Warum die Sunken Cost Fallacy ein Problem ist

Das Problem dabei ist, dass Menschen oft glauben, sie könnten das Unrecht mit mehr Einsatz korrigieren. Leider führt das häufig dazu, dass sie noch mehr Ressourcen verschwenden, ohne ein positives Ergebnis zu erzielen. Entscheidungen werden nicht aufgrund zukünftiger Potenziale, sondern aufgrund vergangener Investitionen getroffen – und das ist der eigentliche Fehler.


Der erste Schritt, um aus dem Kreislauf auszubrechen, ist die Erkenntnis, dass vergangene Investitionen nicht mehr zu ändern sind. Frag dich: Wenn ich diesen Weg nicht schon gegangen wäre, würde ich ihn jetzt beginnen? Wenn die Antwort "Nein" ist, dann ist es Zeit, neu zu bewerten. Indem du dich auf die Zukunft und das Potenzial einer Entscheidung konzentrierst, anstatt auf das, was bereits passiert ist, kannst du klarere und effektivere Entscheidungen treffen.


 

Kapitel 2 – Was hat das Sunken Cost Fallacy mit mir zu tun?

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